Nach einer sehr guten Resonanz dieses Kurses aus dem Vorjahr – wo der "Schafpraktiker" im Osten Österreichs durchgeführt wurde – findet er 2018 in den westlichen Bundesländern statt. Die sieben Module werden über das ganze Jahr verteilt abgehalten, wobei abwechselnd in den Bundesländern Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Kärnten Station gemacht wird.
So startete der „Schafpraktiker“ am 01. und 02. Februar 2018 in Innsbruck erfolgreich in die zweite Runde.
Der erste Tag (01.02.2018) begann zunächst mit einem ersten Kennenlernen zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gefolgt von einer Vorstellung der beteiligten Organisationen. Dabei wurde die Funktionsweise des Österreichischen Bundesverbandes für Schafe und Ziegen (ÖBSZ) durch die Geschäftsführerin DI Evelyn Zarfl und jene der Bio Austria – vertreten durch die Geschäftsführerin von Bio Austria Tirol Frau DI Regula Imhof – erläutert. Im Anschluss daran ging Matthias Pleschberger zunächst auf die Themen Tierkennzeichnung und Meldewesen und anschließend auf die Vermarktungswege von Lammfleisch und Schafmilch ein.
Auch der plötzliche Wintereinbruch konnte uns nicht vom geplanten Betriebsbesuch abhalten und so starteten wir am Nachmittag zu Andrea Schreiner auf den Mallnhof (Arzl bei Innsbruck). Dabei bekamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht nur interessante Einblicke in die Direktvermarktung von Schafmilch, sondern es wurde auch vermittelt, wie vielfältig und kreativ die Vermarktung ab Hof sein kann.
Der Schwerpunkt des zweiten Tages (02.02.2018) war im Bereich des Stallbaues angesiedelt, wofür Herr DI Walter Breininger (Bauexperte der Landwirtschaftskammer Steiermark) als Referent gewonnen werden konnte. Dabei wurde mit vielen anschaulichen Beispielen sehr praxisnah vermittelt, worauf es beim Stallneubau oder -umbau samt Innenausstattung ankommt, um den Verhaltensweisen der Schafe und ihren Ansprüchen an die Haltung gerecht zu werden. Es wurde eindrucksvoll gezeigt, dass Kosteneffizienz und die Qualität des Bauens keinesfalls im Widerspruch zueinanderstehen müssen. In erster Linie ging es um durchdachte Stallbaulösungen, die sich nicht nur in arbeitswirtschaftlicher Hinsicht bewähren, sondern gleichzeitig auch nachhaltig geplant und umgesetzt werden können. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten einige Fragen und so entstanden immer wieder angeregte Diskussionen.
Im Anschluss an den theoretischen Input wurde der Betrieb von Thomas Brecher in Axams besucht, wo er uns mit Tochter Lisa – einer begeisterten Jungzüchterin – durch den Betrieb führte. Der Schwerpunkt dieses Betriebes ist in der Zucht des Tiroler Bergschafes verortet, womit bereits zahlreiche Erfolge erzielt werden konnten. Zudem konnte eine traditionelle Variante des Stallbaues mit viel Eigenleistung besichtigt werden, wodurch es dem Betrieb nicht nur möglich ist, im Dorfgefüge weiter bestehen zu können, sondern auch effizient zu arbeiten.
Mit dem Auftakt des Schafpraktikers in diesem Jahr gelang ein weiterer Schritt in Richtung Wissenserweiterung. Einige Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten bereits beantwortet werden, viele weitere warten aber noch, um in den nächsten Modulen Antworten darauf zu finden.
